Geschäftsführerin Elisabeth Peitzmeier mit einem Sommerfest in den Ruhestand verabschiedet
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Mit einem großen Sommerfest auf dem Gelände des Aktions- und Zirkusbüros im Otto-Dullenkopf-Park ist Elisabeth Peitzmeier, die langjährige Geschäftsführerin des Stadtjugendausschusses e. V. (stja), in den Ruhestand verabschiedet worden. Sie war seit dem 1. August 2012 im Amt und führte den Verein als erste Frau in der Geschichte der Institution. Elisabeth Peitzmeier war insgesamt mehr als 25 Jahre für den stja tätig und scheidet offiziell zum Monatsende aus dem Dienst. Daniel Melchien, der schon seit 2021 mit Elisabeth Peitzmeier ein Tandem auf dieser Position bildete, übernimmt nun alleine die stja-Geschäftsführung. Zur offiziellen Verabschiedung kamen rund 200 Weggefährt*innen, Kolleg*innen sowie Vertreter*innen der Karlsruher Stadtpolitik.
Bürgermeister Martin Lenz würdigte die Verdienste der scheidenden Geschäftsführerin. „Du wirst eine Lücke hinterlassen“, sagte er. Er ließ wichtige Stationen ihres stja-Arbeitslebens Revue passieren. Begonnen hatte Elisabeth Peitzmeier im November 1996 im Jugendverbandsreferat. Im Jahr 1999 absolvierte der Verein eine wichtige Organisationsuntersuchung mit wichtigen und prägenden Veränderungen. Schon als stellvertretende Geschäftsführerin erlebte sie das Ende von DAS FEST beim stja. 2014 vollzog der Verein unter ihrer Führung eine grundlegende Modernisierung des äußeren Erscheinungsbilds, unter anderem mit einem neuen Logo. Ab 2020 prägte dann die Coronapandemie die Arbeit. Elisabeth Peitzmeier forcierte in dieser für die Kinder- und Jugendarbeit herausfordernden Phase die digitale Kinder- und Jugendarbeit.
Die Entwicklung des Otto-Dullenkopf-Parks, Baerenthal und die Bauprojekte oder auch das Thema Armutsbekämpfung: Bürgermeister Lenz nannte nur einige der vielen thematischen Schwerpunkte, die Elisabeth Peitzmeier in den vergangenen Jahren setzen konnte. Er bekräftigte bei der Gelegenheit, der stja solle auch künftig so frei agieren können wie in der Vergangenheit. „Der stja erfindet sich immer wieder neu und agiert nach dem Bedarf“, benannte er eine der Stärken des Vereins, der flexibel und kurzfristig Angebote ins Programm nehmen kann, die bei Kindern und Jugendlichen nachgefragt werden.
Elisabeth Peitzmeier machte deutlich, dass man immer wieder gemeinsam einen Schritt nach vorne gegangen sei. „Ohne dass jeder an seinem Platz das ausgefüllt hätte, wäre das nicht möglich gewesen“. Sie sei sehr beeindruckt, wie unterschiedlich die einzelnen Einrichtungen handelten, aber am Ende auch, wie gleich sie agierten und mit welchem Selbstbewusstsein und Standing sie bei der Sache seien. „Da habe ich allergrößten Respekt davor“. Sie legte ein Plädoyer für eine dezentrale Organisation des Vereins ab – mit vielen Freiheiten für die einzelnen Kinder- und Jugendhäuser und Projekten. Außerdem betonte sie den Begriff der Demut, mit der sie ihre Arbeit angegangen sei. Demut – im Sinne des Respekts vor dem, was man selber leisten könne und dem, was die anderen leisteten. Am Ende ihrer Rede hob sie noch einmal die Formulierung hervor, die symbolisch für das Handeln in der Position als Geschäftsführerin steht: „Und nie vergessen: immer einen Schritt weiter gehen“.
Der stja-Vorsitzende Marco Dawid betonte, Elisabeth Peitzmeier habe nie im Mittelpunkt stehen wollen. Als Geschäftsführerin habe sie eine Phase des Wachstums im stja geprägt. Insgesamt seien 18 Kinder- und Jugendhäuser gebaut oder saniert sowie der Betrieb von Horten und Ganztagesbetreuung eingeführt worden. Inhaltlich agiere man heute zudem mit Fachstellen, ausgebaut worden seien auch die Angebote im Übergang von der Schule in den Beruf. Der stja sei deshalb gewachsen, weil es immer um die Kinder und Jugendlichen gegangen sei. Er nannte Projekte wie „mp13 – Die starke Mittagspause“, das Jugendbeteiligungskonzept oder die Pflege der Städtepartnerschaften. Während der Coronaphase habe sie Zuversicht ausgestrahlt und keine Panik verbreitet. Und sie habe immer dafür gesorgt, dass sich der stja selbstkritisch hinterfrage.
Von Seiten des Fördervereins bedankte sich Wolfgang Grimberg für die „gute und effektive Zusammenarbeit“. Dieter Bürk vom Personalrat der Stadt Karlsruhe verwies darauf, dass sich Elisabeth Peitzmeier immer wieder auch für die Belange der Beschäftigten stark gemacht habe, etwa bei der Eingruppierung von Leitungskräften. Irene Kiefer, ebenfalls vom Personalrat, lobte die vertrauensvolle und diskrete Zusammenarbeit. Mitgestaltet wurde die Feier vom Leiter der Mobilen Spielaktion, von Artisten des Zirkus Maccaroni, einer Musikband aus dem Musikmobil Soundtruck und zahlreichen weiteren Kolleg*innen aus dem gesamten stja. Viele Teams meldeten sich mit einem kleinen Videogruß zu Wort. Das Team der Geschäftsstelle verabschiedete sich von Elisabeth Peitzmeier mit einem an das berühmte Monopoly-Spiel angelehnte und selbst kreierten sowie gebastelten „Karlopoly“.