Städtepartnerschaft Karlsruhe-Winnyzja: Austausch mit Kindern und Jugendlichen aus Winnyzja
Karlsruhe hat seit April vergangenen Jahres eine Städtepartnerschaft mit dem rund 1.750 Kilometer entfernten Winnyzja. Diese jüngste Städtepartnerschaft hat einen hohen Symbolwert. „Es geht darum, kurzfristig jetzt im Kriegszustand zu helfen und langfristig Europa zu stärken“ so Oberbürgermeister Frank Mentrup. Der Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe organisiert seitdem dem Austausch mit Kindern und Jugendlichen aus Winnyzja, sodass uns schon letztes Jahr eine Gruppe besuchen konnte.
„Wir haben versucht die schrecklichen Bilder durch schöne zu ersetzen und das Leben wieder positiv zu besetzen“, erzählt Britta Küchler. Britta Küchler, die früher lange Jahre für die Mobile Spielaktion des Stadtjugendausschusses gearbeitet hat, betreute dieses wichtige Projekt aus ihrem Ruhestand heraus ehrenamtlich. Sie und ihr Mann Hartmut Küchler begleiteten zehn Tage lang 34 eingeladene Kinder von elf bis 17 Jahren aus der Ukraine.
Nach drei Tagen im Bus kamen die Kinder und Jugendlichen, von denen jeder ein Elternteil im Krieg verloren hat, am 19. August in Karlsruhe an und verbrachten die ersten vier Tage gemeinsam mit Ehepaar Küchler, vier ehrenamtlichen Teamer*innen und einem fünfköpfigen Betreuer*innen-Team aus der Ukraine (darunter eine Psychologin, drei Deutsch- und Englisch-Lehrerinnen sowie eine Ärztin) in unserer Einrichtung der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte Baerenthal.
Behutsam und mit viel Empathie inszenieren die erfahrenen Begleiter*innen offene Spielräume, Trampolin springen, Musik machen oder sich zurückziehen, je nach Bedarf. Die letzten fünf Tage der Reise verbrachten sie in Karlsruhe, wurden im Rathaus empfangen, machten Ausflüge in den Schlossgarten, ins Freibad und zum Adventurepark nach Remchingen. Für den vorletzten Abend hatten sie sich eine Disco gewünscht und tanzten im Saal ihres Wohnhauses ausgelassen zu ukrainischer Musik.
„Wir wünschen uns, dass diese Kinder gestärkt und mit mehr Resilienz nach Hause zurückfahren“, resümiert Britta Küchler.