Karlsruher Jugendkonferenz 2022: Chancen und Ideen für ein besseres Karlsruhe
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Rund 60 Jugendliche haben an der Karlsruher Jugendkonferenz (Juko) des stja im Karlsruher Rathaus teilgenommen. Im Bürgersaal, also dort, wo normalerweise der Gemeinderat der Fächerstadt seine Entscheidungen trifft, formulierten am Samstagnachmittag die Jugendlichen an Thementischen ihre Wünsche und Anregungen für ein besseres Karlsruhe. Mit dabei: Oberbürgermeister Frank Mentrup, Bürgermeister Martin Lenz und zehn Stadträte. Letztere fungierten als Paten für die verschiedenen Anliegen, die auf den Weg gebracht wurden.
Eines davon: die Dirtbike-Strecke in Grünwinkel, die sich Jugendliche im Karlsruher Süden wünschen. Konkret werden soll das mit weiteren Gesprächen, in die das Gartenbauamt der Stadt einbezogen wird. Geklärt werden muss die Verkehrssicherungspflicht für eine solche Strecke. Konkret untersucht werden soll außerdem, an welchen Stellen ein Steg entlang der Alb mehr Aufenthaltsqualität für Jugendliche schaffen könnte. Die Karlsruher Rollsportszene hat auf der Jugendkonferenz einen Verbesserungsprozess für die vielen Skateanlagen in Karlsruhe angestoßen. Sie befinden sich zum Teil in einem schlechten Zustand.
Verbesserungen soll es auch für den Grünstreifen beim Kinder- und Jugendhaus in der Südstadt geben. Mehr vegane Angebote an Schulkiosken war ein Wunsch von Schülerinnen, der an einem der Thementische ebenfalls diskutiert wurde, ebenso wie die Frage, ob in den Schultoiletten Damenhygieneartikel angeboten werden könnten. Im Zuge der Coronapandemie wurde auch die Forderung laut, Schulsozialarbeit weiter auszubauen, um verstärkt die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schüler in den Fokus nehmen zu können. Ein weiterer Wunsch von Jugendlichen: ein Festival für Jugendliche in der Karlsruher Innenstadt mit Musik und Jugendkultur.
„Wir wollen, dass sich alle in Karlsruhe beteiligen können“, hatte Oberbürgermeister Frank Mentrup bei der Begrüßung der Jugendlichen betont. Er verwies auf den besonderen Weg, den Karlsruhe in Sachen Jugendbeteiligung gehe und nicht – wie andere Städte – einen Jugendgemeinderat eingerichtet habe. Und mit Blick auf die Situation in vielen anderen Ländern, ergänzte er, die Tatsache, dass man hier alle Wünsche vorbringen könne, unterscheide dieses Land von autokratisch regierten Ländern. Sozialbürgermeister Martin Lenz sagte, es gehe bei der Konferenz darum, wie die Stadt für Jugendliche mehr nutzbar gemacht werden könnte und dass Chancen und Ideen verwirklicht werden könnten. Auf den Prüfstand kommen die Ergebnisse der Jugendkonferenz in einem so genannten Juko-Check im Laufe des Jahres.