Blick in einen mit Menschen gefüllten Veranstalungssaal mit Block auf die Bühne.

Jugendliche für politische Teilhabe stärken: über 300 Teilnehmende am 15. Karlsruher Präventionstag

24. Oktober 2024

Über 300 Interessierte nahmen an den Diskussionen und Workshops des 15. Karlsruher Präventionstages teil, der am 15. Oktober im Tollhaus abgehalten wurde. Seit 2010 werden an diesem Tag aktuelle gesellschaftspolitische Themen beleuchtet, in deren Zentrum die Prävention steht. Die Veranstaltung wird von einem Netzwerk unterschiedlicher Organisationen, darunter auch dem Stadtjugendausschuss e.V., getragen.

In diesem Jahr ging es um Mitbestimmung, Verantwortung, Demokratie – Jugendliche für politische Teilhabe stärken. Das Impulsreferat von Mathieu Coquelin, FEX – Fachstelle Extremismusdistanzierung, LAG Mobile Jugendarbeit BW, drehte sich um den (politischen) Bildungsauftrag in der pädagogischen Arbeit. Er stellte das Vier-Stufen-Modell von Borum vor, das zeige, wie Radikalisierung als Prozess der Erfahrung von Missständen und Zuweisung von Schuld beginne. Soziale Arbeit könne diesen Prozess unterbrechen, indem sie Menschen befähige, ihre Wahrnehmungen von Ungerechtigkeit zu reflektieren und alternative Handlungsmöglichkeiten zu finden. Dies sei eine zentrale Funktion der Sozialen Arbeit, die sich als Bildungsinstanz verstehen sollte. Durch eine kritische Bildung, die Machtstrukturen hinterfrage und die Menschen zur Emanzipation befähige, könne die Soziale Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur Prävention von Radikalisierung leisten. Im zweiten Referat beleuchteten Mirjam Brose und Karoline Gollmer, Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg die Stufen der Jugendbeteiligung und die Faktoren gelungener Beteiligung.

In der anschließend von Markus Brock moderierten Talkrunde wurde besonders die Schlüsselstellung der Medienpädagogik hervorgehoben und auf extremistische Einflussversuche auf Jugendliche in den sozialen Medien eingegangen. Als Problemfeld wurden auch Ressourcenknappheit und Personalmangel in den unterschiedlichen pädagogischen Feldern identifiziert. Nachmittags wurden 12 Workshops (sieben in Präsenz, fünf Online) geboten, in denen die Thematik anhand einzelner Aspekte vertieft wurde, darunter einer zu rechtsextremen Kommunikationsstrategien auf Tik Tok. Die Resonanz der Teilnehmenden war durchweg positiv.

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