Gruppe der jungen Armen stärker beachten

28. Februar 2017

Von

Um die beruflichen Perspektiven von jungen Menschen, die in Armut leben, ging es bei einer Veranstaltung der „Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative“ Mitte Februar in Karlsruhe. Die Initiative koordiniert die Arbeit von Kommunen und Landkreisen in Deutschland für Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Das „JahresforumExtra“ bringt Fachkräfte aus dem Bereich Soziales, Vertreter von Verbänden und Institutionen sowie Wissenschaftler aus ganz Deutschland zusammen. In rund 30 Vorträgen und Facharbeitsgruppen wurde das Thema an beiden Tagen sowohl theoretisch als auch praktisch beleuchtet.

So wurde ein Positionspapier veröffentlicht, das Handlungsansätze für bessere Berufsperspektiven junger Armer auflistet. Darin heißt es, Jugendliche benötigten eine „lebensweltnahe und verlässliche Unterstützung“, die unbürokratisch sei und rasch erfolge. Zugleich müsse sie respektieren, dass es sich um junge Erwachsene mit Verantwortung für ihr eigenes Leben handle. Dies schließe auch ein, die Lebensentwürfe dieser jungen Menschen zu akzepktieren. Es gehe unter anderem darum, Geduld aufzubringen. Dies sei meist Erfolg versprechender, als Druck und Zwang.

Die Thematik des „JahresforumsExtra“ sei brandaktuell, meint Karlsruhes Sozialbürgermeister Martin Lenz. Armut bei Jugendlichen sei ein Teufelskreis, der mit Kinder-, Jugend- und Familienarmut beginne und in der Altersarmut ende. „Das darf nicht akzeptiert werden“, fordert Lenz. Armutsberichte allein genügten nicht, wichtig seien letztendlich die Konseuqenzen, die daraus gezogen würden. So gebe es in Karlsruhe beispielsweise den „Karlsruher Kinderpass“, der auch Kindern aus sozial schwachen Familien die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch Vergünstigungen ermögliche.

zurück zu »Angebote«