„Stadtrundgang zum Thema Nationalsozialismus“ für Smartphones optimiert
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Der Stadtjugendausschuss (stja) e. V. hat das Projekt „Stadtrundgang auf den Spuren des Nationalsozialismus“ neu konzipiert und in das digitale Zeitalter überführt. Präsentiert wurde die neue Internetseite
bei einer Veranstaltung im jubez. Die umgestaltete Seite umfasst beispielsweise an zentraler Stelle einen Stadtplan von Karlsruhe mit verschiedenen Stationen, die in der nationalsozialistischen Zeit eine Rolle gespielt haben. Dazu können jeweils Informationen abgerufen werden.Optimiert ist die neue GPS-basierte Anwendung vor allem für Smartphones, die künftig als Lernmedium eingesetzt werden können. Eine Auswahlmöglichkeit bei den Stationen ermöglicht das Zusammenstellen unterschiedliche Routen. „Geschichtelehrer können künftig mit ihrer Klasse vor Ort gehen und an ausgewählten Stationen die entsprechenden Informationen abrufen“, so Jakob Wolfrum, Projektleiter der Fachstelle für Demokratie und Vielfalt beim stja.
Die Internetseite hat zusätzlich einen völlig neuen Bereich erhalten. Vorgestellt werden dort künftig Karlsruher Schülerprojekte zum Thema Nationalsozialismus. Für den Anfang finden sich dort die Ergebnisse der Seminarkurse, für die sich in den vergangenen drei Jahren Bismarck-, Helmholtz- und Goethegymnasium zusammengeschlossen hatten. Die wissenschaftliche Arbeit der Schüler mündet in künstlerischen Projekten, die zunächst in einer Ausstellung gezeigt werden. Später werden sie über auf der Stadtrundgang-Seite dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ergebnisse führen außerdem zu neuen Stationen im Stadtrundgang.
Ergänzt wurde die Vorstellung der neuen Internetseite durch einen Vortrag des Heidelberger Historikers Frank Engehausen, Professor am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Er verwies auf die Bedeutung der Erinnerungskultur in der politischen Bildung gerade für junge Menschen. Immer noch werde „Nationalismus als Waffe eingesetzt“, so Engehausen. Der stja-Vorsitzende Daniel Melchien erinnerte daran, dass es den Stadtrundgang auf den Spuren des Nationalsozialismus schon seit den 1980er Jahre gebe und dass dieser im Laufe der Jahrzehnte immer weiterentwickelt worden sei.