Veranstaltungssaal,die Stuhlreihen sind gut gefüllt mit Blick auf die Bühne. Hier sitzen 8 Menschen im Halbkreis im Gepräch.

Karlsruher Präventionstag: „Wenn nichts passiert, war es erfolgreich?! – Die stille Macht der Prävention“

21. November 2025

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Unter diesem Titel fand am 14.10.25 der 16. Karlsruher Präventionstag im Tollhaus statt. Nach der Begrüßungsrunde mit der neuen Bürgermeisterin Yvette Melchien, Dezernentin Margit Freund im Landkreis Karlsruhe sowie des Präventionsbeauftragten des Polizeipräsidiums, Thomas Gack, begann der inhaltliche Einstieg mit einem inspirierenden Theaterstück von Werkraum:Karlsruhe. Es widmete sich dem Thema Extremismusprävention auf eindrucksvolle Weise. Dann folgte das Impulsreferat von Prof. Michael Macsenaere, der über die Messbarkeit der Wirkung von Präventionsarbeit sprach. Eine Zahl bleibt hängen: mit jedem in die Prävention investierten Euro spart man mittelfristig zwischen 5 und 10 Euro in der Intervention.

Im Anschluss gab es die traditionelle Talkrunde, bei der diesmal zwei Jugendliche von ihren persönlichen Erfahrungen mit präventiven Maßnahmen berichteten. Dies wurde dann von Expertinnen, unter anderem Henrike Litzler vom stja, aufgegriffen und diskutiert. Am Nachmittag fanden neun verschiedenen Workshops statt, die sich unterschiedlichen Aspekten der Prävention widmeten. Außerdem gaben zahlreiche Infostände einen Einblick in die Präventionslandschaft in Karlsruhe und Umgebung.

Auch der Stadtjugendausschuss war mit einem gut besuchten Infostand und zwei Workshops gut vertreten. Einerseits gab es Infos zu den Fachstellen des stja und andererseits einen Schwerpunkt auf der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als präventives Angebot. Ein besonderer Diskussionsimpuls am Stand entstand durch die Positionierungsfrage, die auch bei uns kontrovers diskutiert wird: „Kinder- und Jugendarbeit verliert ihren originären Wert als Raum autonomer Bildung und Selbstbestimmung, wenn sie stärker in andere Systeme – etwa die Schule – eingebunden wird.“ Diese Frage regte viele Besucherinnen dazu an, über das Spannungsfeld zwischen Kooperation und Unabhängigkeit nachzudenken. Deutlich wurde: Kinder- und Jugendarbeit lebt von Freiwilligkeit, Offenheit und der Möglichkeit, eigene Wege zu gehen. Gleichzeitig kann sie in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wichtige Impulse setzen – ohne dabei ihren eigenständigen Charakter verlieren zu dürfen.

Die Dokumentation der Tagung wird es unter: https://karlsruher-praeventionstag.de/ geben.

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