
Politische Bildung meets Jugendbeteiligung – die Schüler*innen-Tage
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Seit 21 Jahren organisieren Schülerinnen selbstständig und eigenverantwortlich die Schülerinnen-Tage – eine Projektwoche, in der Schülerinnen ab der 8. Klasse Workshops zu unterschiedlichsten Themen außerhalb des schulischen Alltags wählen können.
Entstanden sind die Schülerinnen-Tage Anfang der 2000er Jahre mit dem Schwerpunkt auf interkulturellen Austausch im Sinne von „Eine Welt“ sowie Nachhaltigkeit. Die Inhalte der Workshops haben sich über die Jahre gewandelt. Neben den für Jugendliche besonders wichtigen ökologischen Themen finden sich zunehmend gesellschaftspolitische und kulturelle Themen auf der Angebotspalette. Die Themen werden dabei sowohl theoretisch beleuchtet als auch praktisch erfahren. Besonders hervorzuheben ist, dass das Orga-Team, bestehend aus 15 Karlsruher Schülerinnen zwischen 15 und 18 Jahren, die Themen selbst auswählt sowie die Referentinnen dafür aussucht und einlädt. Die bunte Vielfalt der in diesem Jahr über 40 Workshops lässt sich nur durch einige Beispiele verdeutlichen: Diskriminierung erkennen und handeln – Berufsbild Notfallsanitäter – Faire Kleidung – Lebensrealität Menschenhandel & Prostitution – Das Bundesverfassungsgericht und das Grundgesetz – Grenzen einer Künstlichen Intelligenz – Wir und der Wald – und und und … Alle Workshops sind hier aufgeführt: https://www.schuelertage.info/category/workshops-2025/.
Die 800 teilnehmenden Schülerinnen hatten vom 7. bis zum 10. Juli die Qual der Wahl zwischen eher anspruchsvollen Themen oder eher niedrigschwelligen Mitmachangeboten. Auf alle Fälle war für jede und jeden etwas dabei. Abgerundet wurde dieses einmalige Bildungsangebot in diesem Jahr erstmals durch eine morgendliche Keynote, die allen Teilnehmerinnen einen gemeinsamen Einstieg in den Tag gab. Sie schaffte Raum für Neugier, Orientierung und erste Aha-Momente. Und sie schaffte auch den Jugendlichen einen Zugang, die das Thema sonst vielleicht nicht selbstverständlich gewählt hätten.
Sehr erfreulich war in diesem Jahr, dass sich neben vielen Gymnasial- und Realschulklassen auch einige Klassen aus Gemeinschaftsschulen und eine Vorbereitungsklasse auf dem Zirkusgelände im Otto D. zum Austausch einfanden.
Eine Besonderheit der Schülerinnen-Tage ist sicherlich auch, dass die Referentinnen die Workshops anbieten, ohne ein Honorar dafür zu erhalten. Vom Feuerwehrmann bis zur Richterin am Bundesgerichtshof, von den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats bis zum Oberbürgermeister ist dies Ausdruck der großen Wertschätzung für das jugendliche Orga-Team.
Möglich gemacht werden die Schüler*innen-Tage vom Umweltamt der Stadt Karlsruhe, dem Agenda 21 e. V. und dem stja.