Kooperationsvereinbarung zwischen der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe und dem stja unterzeichnet
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„In dieser schweren Zeit wollen wir damit einen wichtigen Schritt nach vorne gehen“, kommentierte Erik Baltner, Vorsitzender des Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe K.d.ö.R. die neue Kooperationsvereinbarung mit dem Stadtjugendausschuss e. V., die am 16. Januar 2025 unterzeichnet wurde.
„Wir müssen es schaffen, dass alle unserer Kinder, unabhängig von Religion, Nationalität und Hautfarbe ein sicheres und glückliches Leben in Karlsruhe haben“, meinte Erik Balter und weiter: „Es geht um die Zukunft, darum erfolgreiche gemeinsame Projekte aufleben und weiterleben zu lassen. Wir wollen den Antisemitismus begrenzen, Hass und Hetze bekämpfen und mithilfe von Transparenz stoppen. Mit dieser Zusammenarbeit bekennen wir uns dazu, dass wir eine Gemeinschaft sind und für die Freiheit unsere Kinder alles tun werden.“ Erklärtes Ziel der Vereinbarung ist es, Toleranz, Respekt und demokratische Werte in der Karlsruher Stadtgesellschaft mittels gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen nachhaltig zu fördern.
Auch für den Stadtjugendausschuss e. V. sei das ein ganz besonderer Tag, so Daniel Melchien, Geschäftsführer des Stadtjugendausschuss e. V. Er erinnerte daran, dass es vor knapp 20 Jahren bereits einmal eine jüdische Jugendgruppe gab, die sich auf den Weg gemacht hatte, Mitgliedsverband im stja zu werden. Doch dieser Prozess dauere, man brauche eine Satzung, einen Vorstand und so weiter und da alle Beteiligten nach dem Abitur jedoch weggezogen seien, sei es nie zustande gekommen. Daher gehe der Stadtjugendausschuss als Dachverband aller Jugendverbände nun den ungewöhnlichen Weg dieser Kooperation mit der jüdischen Kultusgemeinde, in der Hoffnung, dass irgendwann wieder ein jüdischer Jugendverband zum stja gehöre.
„Die Geschichte des stja zeigt, dass jüdisches Verbandsleben nach der schrecklichen Naziherrschaft möglich war. Nächstes Jahr feiern wir 75 Jahre Jugendarbeit in Karlsruhe, die vielfältig in die Stadtgeschichte hinein wirkt und nun soll dank dieser Kooperation eine Freundschaft wachsen, als gutes Fundament für eine gemeinsame, friedliche Zukunft, in der jüdisches Leben wieder sicher, sichtbar und normal sein kann“, so Daniel Melchien abschließend.