Zeig dich von deiner besten Seite: BeoNetzwerk mit professionellem Bewerbungs-Fotoshooting für Schüler*innen
„Ich möchte gerne im Bereich Kosmetik arbeiten“, erzählt die 16-jährige Lilly, Schülerin der Carl-Hofer-Schule in der Karlsruher Innenstadt. Seit September dieses Jahres besucht sie die Schule, um ihren Hauptschulabschluss zu machen. Die Mittlere Reife will sie dann anschließend obendrauf packen. Für einen Ausbildungsplatz wird sich Lilly dann – wie alle anderen jungen Menschen – ganz klassisch bewerben müssen. Bestandteil der Bewerbungsmappe sind ein Anschreiben, Lebenslauf, das Zeugnis – und ein Foto. Letzteres hat immer noch große Bedeutung bei den Personalentscheidern, wenn es um den ersten Eindruck geht. Von BeoNetzwerk, den Fachleuten im Stadtjugendausschuss e. V. (stja) für den Übergang von der Schule in den Beruf, gab es nun bei einer großen Aktion Unterstützung für junge Menschen beim Erstellen von professionellen Bewerbungsfotos.
„Wir erstellen zusammen mit vielen Jugendlichen die Bewerbungsmappen, oft aber sind keine passenden Fotos dabei“, weiß Friederike Renz von BeoNetzwerk. Teilweise würden Fotos nur mit dem Handy gemacht. Und dann gebe es auch etliche Jugendliche, die sich ein professionelles Bewerbungsfoto-Shooting nicht leisten könnten. Hier werden Preise von um die 100 Euro aufgerufen. Deshalb hat BeoNetzwerk mit Hilfe des stja-Förderkreises ein solches Shooting in der Schule organisiert. Insgesamt 40 junge Menschen wurden – unter professionellen Bedingungen – von der Karlsruher Fotografin Andrea Fabry abgelichtet.
So wie auch der 16 Jahre alte Urs, ebenfalls seit September an der Schule. Er könnte sich einen handwerklichen Beruf im Bereich Holz oder Metall vorstellen, „so etwas wie Feinwerkmechaniker“, erzählt er. Das sei schon wichtig, dass ein Betrieb, der ihn einstellen wolle, auch sehen könne, wer man denn eigentlich sei. Dem künftigen Bewerber Urs und allen anderen Teilnehmenden am Shooting werden die Bilder per Mail und auf einem USB-Stick zur Verfügung gestellt – darauf befinden sich außerdem noch zahlreiche nützliche Infos und Tipps rund um das Thema Bewerbung. „Unsere Zielgruppe mit dieser Aktion sind Personen im Übergangsbereich von der Schule in den Beruf, die noch schulpflichtig sind und noch keine Ausbildung haben“, betont Diana Jäckel vom Fachbereich Bildung und Beruf des stja, zu dem BeoNetzwerk gehört.
Es gehe dabei häufig um junge Menschen, die es nicht so leicht auf ihrem Weg in den Beruf haben und möglicherweise nicht den geraden Weg gehen könnten, ergänzt sie. Teilweise sei die Hemmschwelle groß, in ein Fotostudio zu gehen. Gleichzeitig weiß aber Expertin Friederike Renz um die Bedeutung von Bewerbungsfotos: „Ein gutes Foto macht einen Riesenunterschied und wir empfehlen eigentlich immer, ein Foto mitzuschicken, da kann man sich positiv präsentieren“. Das Foto ist gleichwohl lediglich ein Baustein in einer ganzen Reihe von Themen, die von BeoNetzwerk mit den Schülerinnen und Schülern angesprochen werden: es geht um die Bewerbung als solches, um Kommunikation, um die Ausbildungsreife oder um Praktika, die absolviert werden könnten.
„Das ist ein ganz tolles Angebot“, meint Markus Roller, Lehrer in einer der AV-Dual-Klassen an der Carl-Hofer-Schule, zum Fotoshooting. Es gebe für die jungen Menschen gewisse Hürden in diesem Prozess, die für manche schwer zu überwinden seien. „Den Schülerinnen und Schülern ist die Zukunftsfrage bewusst, aber ob es immer das Handeln bestimmt?“, fragt er sich. Deshalb seien Akteure von außen wie die von BeoNetzwerk sehr wertvoll, um Schülerinnen und Schüler einzeln an die Hand nehmen zu können. Das könne von den Lehrerinnen und Lehrer in der Schule nicht in dem erforderlichen Ausmaß geleistet werden.
Für Lilly war das Shooting übrigens ein voller Erfolg. „Die Bilder sind schön geworden“, meint sie kurz danach. Und das Shooting selbst? „War voll cool“. Für Urs war es zwar ein komisches und ungewohntes Gefühl, vor der Kamera zu sitzen, „aber die Bilder sind richtig gut geworden“. Der Fotografin Andrea Fabry ist es mir ihrer freundlichen, zugewandten Art sehr gut gelungen, selbst schüchternen Schüler*innen zu ausdrucksstarken Bildern zu verhelfen.