Von 13 auf 16 Kommunen: Sozialregion Karlsruhe wird erneut größer

09. Dezember 2022

Kooperation im Karlsruher Rathaus unterzeichnet

Die Sozialregion Karlsruhe hat sich um drei Mitglieder vergrößert. Zum 1. Januar 2023 treten Hambrücken, Linkenheim-Hochstetten und die Verbandsgemeinde Hagenbach dem Verbund bei und führen den Karlsruher Kinderpass, den Karlsruher Pass oder beide Instrumente zur Teilhabe von Menschen mit geringen Einkommen ein. Im Karlsruher Rathaus unterzeichneten Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), Bürgermeister Dr. Marc Wagner (Hambrücken), Bürgermeister Michael Möslang (Linkenheim-Hochstetten) und Bürgermeisterin Iris Fleisch (Verbandsgemeinde Hagenbach) eine entsprechende Kooperation. Insgesamt gehören nun 16 Kommunen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sowie in der Südpfalz zur Sozialregion.
 
„Damit erweitern wir das Erfolgsmodell von Karlsruher Kinderpass und Karlsruher Pass“, betonte OB Mentrup. Die Philosophie der Pässe sei, Angebote so zu vergünstigen, damit es sich Menschen leisten könnten, bei denen das ansonsten nicht der Fall wäre. Es gehe dabei nicht ums Verschenken von Leistungen, die Passinhaberinnen und -inhaber sollten eine eigenständige wirtschaftliche Entscheidung treffen, welche der Angebote sie nutzen möchten. Die Sozialregion habe nicht nur einen sozialen Mehrwert, sondern auch einen psychologischen Mehrwert, weil man sich in die Gesellschaft hineinbegeben könne.
 
Die Pässe bieten den bezugsberechtigten Menschen vor Ort, in Karlsruhe oder in den anderen Mitgliedskommunen die Möglichkeit, Angebote zu vergünstigten Konditionen zu nutzen. Den Karlsruher Kinderpass können unter anderem Kinder von Eltern, die Arbeitslosengeld II nach SGB II, Sozialhilfe nach SGB XII, Wohngeld, einen Kinderzuschlag beziehen oder über ein geringes Einkommen verfügen. Beim Karlsruher Pass für Erwachsene sind die Regeln ähnlich. Die Pässe öffnen in der Region die Türen zu vielfältigen Angeboten in Freizeit, Sport, Kultur und Bildung. Sie sorgen für mehr Chancengleichheit und eine Angleichung der Lebensverhältnisse. Sie bieten vor allem für junge Menschen Perspektiven, die sie ohne den Pass nicht hätten.
 
Der Beitritt Hambrückens sei ein starkes Zeichen der Solidarität, sagte Bürgermeister Dr. Wagner. Gleichzeitig gebe es eine soziale Verantwortung der Kommunen, der man sich stellen wolle – eben auch interkommunal. „Wir wollen dazu beitragen, ein Stück Normalität zu schaffen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, formulierte Bürgermeisterin Iris Fleisch aus der Verbandsgemeinde Hagenbach den Anspruch. Die Mitgliedschaft in der Sozialregion sei ein kleiner Schritt, der Ausgrenzung, die Armut verursache, entgegenzutreten. Und Bürgermeister Michael Möslang aus Linkenheim-Hochstetten hatte ein ganz praktisches Beispiel mitgebracht, wie die Sozialregion wirken kann. Er berichtete von einem zwölfjährigen Mädchen, das mit seiner Mutter aus vor dem Krieg in der Ukraine flüchten musste. Mitgebracht hat sie ihre Geige. Jetzt erhält sie am Badischen Konservatorium in Karlsruhe Unterricht. „Mit dem Karlsruher Kinderpass wird das natürlich eine große Erleichterung sein“.
 
Die Sozialregion Karlsruhe umfasst jetzt 16 Kommunen mit knapp 550.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – neben Karlsruhe und den Neumitgliedern sind Bad Schönborn, Bruchsal, Eggenstein- Leopoldshafen, Forst, Graben-Neudorf, Pfinztal, Rheinstetten, Stutensee, Waldbronn, Walzbachtal, Weingarten (Baden) und Wörth am Rhein mit dabei. In allen Mitgliedskommunen der Sozialregion leben insgesamt rund 13.800 Bedarfsgemeinschaften, die die Pässe erhalten können.

Zur Webseite: https://karlsruher-pass.de

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