Bewegung ganz kreativ: mitmachen über Instagram und Youtube
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Mitmachvideos vom Aktions- und Zirkusbüro Otto D.
Eine Isomatte – viel mehr benötigt Trainerin Anou nicht, um Krafttraining zu machen. Sie zeigt in einem kurzen Video auf Instagram, welche Übungen fit halten, um später – wenn das wieder möglich ist – Luftartistik machen zu können. Gedreht ist der rund vier Minuten lange Clip auf dem Gelände des Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni im Otto-Dullenkopf-Park. Also dort, wo sonst viele Kinder und Jugendliche die ganze Woche über Zirkustraining absolvieren. Wegen des Coronavirus ist das Training ausgesetzt. Die Idee zu den Clips hatte Jonathan Völzer, selbst einst Zirkuskind und heute Trainer im Aktions- und Zirkusbüro Otto D. des stja. Er dreht die Videos auch selbst – den behördlichen Vorgaben entsprechend sind insgesamt nur jeweils zwei Personen mit Sicherheitsabstand beteiligt.
Der Clip mit Krafttraining ist eines von inzwischen rund 20 Videos unter dem Hashtag #zirkuspause, die seit dem Beginn der Einschränkungen entstanden sind. Täglich um 11 Uhr kommt auf dem Instagramkanal des Zirkus Maccaroni ein weiterer dazu. Marie zeigt am „Trickmittwoch“ beispielsweise, was man mit einer Grillzange und Bällen alles so anfangen kann, Dominik zeigt Elemente aus der Parkour- und Bewegungsszene, Moritz macht Ninjatraining vor, Luca zeigt Jongliertricks und Tanzchoreographien bringt Paula bei.
Und damit nicht genug: Auf Youtube lädt Trainerin Ines Böhme in ihrem Wohnzimmer kurzerhand zum Fitnesstraining ein – jeden Tag um 16 Uhr und das eine ganze Stunde lang. Allen gemeinsam ist, dass die Dinge zum Nachmachen in den eigenen vier Wänden geeignet sind.
„Die Resonanz ist ziemlich gut“, zieht die Leiterin des Aktions- und Zirkusbüros, Irmi Schucker, eine erste Bilanz. Das erste Video sei inzwischen 1300 Mal angeschaut worden, die Abonnentenzahlen seien um ein Drittel gestiegen. „Wir erreichen unser Publikum also, aber auch neue Leute“, betont sie. Ein Grund für den hohen Zuspruch sei sicher auch, dass im Video die Trainerinnen und Trainer des Zirkus Maccaroni zu sehen seien, die man eben kenne. Weil dennoch in den kommenden Wochen viele Veranstaltungen ausfallen müssten, beispielsweise auch die Osteraktionen, habe man sich dazu entschlossen, allen Zirkuskindern einen „Osterbrief“ zu schicken. „Ganz klassisch mit der Post und einer Briefmarke drauf“, ergänzt Irmi Schucker. „Gerade die Jüngeren, die vielleicht noch nicht so aktiv sind im Netz, sollen wissen, dass wir an sie denken“.