stja International – sich immer wieder neu erfinden

03. Dezember 2019

Projekte, Jugend- und Fachkräfteaustausch beim stja

Der stja hat eine lange Tradition im internationalen Jugendaustausch. Als Partner der Maßnahmen fand man meist die Jugend- und Stadtverwaltungen der Karlsruher Partnerstädte, Jugendorganisationen und zum Teil auch Universitäten.

Austausch seit den 1960er Jahren

Bereits aus den 1960er Jahren existieren noch einzelne Presseberichte von  – meist bilateralen – Jugendbegegnungen oder Delegationsbesuchen in bzw. aus den Partnerstädten Nancy und Nottingham.

Mit der sozialliberalen Ausrichtung der Bundespolitik in den 1970er Jahren bekam auch die internationale Arbeit des stja einen neuen Schwung: die Aussöhnung mit Osteuropa stand ganz oben auf der Agenda und der stja bewarb sich 1978/79 erfolgreich als Partner im ersten Austauschprogramm zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion. Ein Engagement, das in den Folgejahren zu einer Freundschaft mit den Jugendorganisationen („Komsomol“) der Stadt Krasnodar führte und mehr als 10 Jahre später schließlich auch den Grundstein für die offizielle Städtepartnerschaft zwischen Karlsruhe und Krasnodar legte. Wie bei den Kontakten zu der Jugend Krasnodars entwickelten sich auch zu anderen Karlsruher Partnerstädten ganz eigenständige, spezielle Beziehungen mit sehr unterschiedlichen Projekten und Beteiligten.

Grundsätze des stja zum internationalen Austausch

Diese Projekte waren und sind bis heute immer orientiert an den gemeinsamen – damit Verbindung schaffenden – Interessen und aktuellen Themen der beteiligten Jugendlichen und ausgerichtet an u.a. diesen übergeordneten Zielen der Kinder- und Jugendarbeit:

  • Partizipation der Jugendlichen in der Gestaltung der Maßnahmen möglichst von Beginn an
  • Abbau von Stereotypen und Vorurteilen durch die persönliche Begegnung
  • Antirassistische Demokratieerziehung durch Auseinandersetzung mit Fremdheitserfahrungen
  • Förderung der Eigeninitiative unter Berücksichtigung von individuellen Stärken, d.h. eigene Ideen und Initiativen fördern und ressourcenorientiert an den Stärken ansetzen.

Neue Formate entstehen

Durch die entstandenen Kontakte und das gemeinsame Arbeiten ergeben sich immer wieder neue, überraschende Perspektiven für zukünftige Projekte und Formate. So entwickelte der stja aus diesen bilateral ausgerichteten Maßnahmen das aktuelle Format der „YouConf“: gestartet als YouConf2015 im Jahr des Stadtgeburtstag „KA300“ als multilaterale Jugendbegegnung, zu der etwa 50 Jugendliche aus allen Partnerstädten eingeladen wurden, hat die YouConf im Jahr 2018 das neu entstandene Partnerschaftsdreieck Krasnodar-Karlsruhe-Nancy zum Anlass genommen, um mit der trilateralen YouConf2018 „LEBENSGEFÜHLE 1918-1968-2018 TASTE OF LIFE“ Erinnerungs- und Friedensarbeit mit Blick auf die „Bedeutung der Menschen- und Freiheitsrechte heute“ für die Jugendlichen zu machen. Das nächste trilaterale „Kapitel“ des Formats YouConf ist mit der YouConf2020, zu der die Jugend Krasnodars einladen wird, bereits in Planung. Die Arbeitsthemen, die sich die Jugendlichen gewählt haben, kommen dabei aus den Bereichen „Nachhaltigkeit/Klimaschutz“, „Gesundes Leben“ und „Kommunale Jugendbeteiligung“.

Fachkräfteaustausch im Fokus

Als weiterer Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit des stja wurde der Austausch zwischen Fachkräften aus der Jugendarbeit etabliert und ausgebaut. Mit diesen Maßnahmen kann einerseits die personelle Basis für zukünftige Projekte breiter angelegt werden, andererseits bietet die fachliche Diskussion und das Kennenlernen anderer Arbeitsbedingungen, Methoden und Ziele auch die Chance für die Reflexion der eigenen Arbeit. Ein weiterer Gewinn ergibt sich daraus, gleichartige Herausforderungen und Themenstellungen in der Kinder- und Jugendarbeit der verschiedenen Länder zu erkennen und von den Erfahrungen und Erfolgen der anderen zu lernen.

Vom Oberrhein bis Mittelamerika

Diese inzwischen etablierte Zusammenarbeit mit Organisationen aus den Partnerstädten wird ergänzt:

  • durch die Einbindung des stja in das grenzüberschreitende Jugendnetzwerk PAMINA (Südpfalz/Nordelsass/Mittelbaden) und den Expertenausschuss der Oberrheinkonferenz (D/CH/F)
  • durch einzelne Projekte, wie z.B. den Zirkusaustausch mit Nicaragua, den der Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni 2018 begonnen hat.

Förderung macht vieles möglich

Die internationale Arbeit des stja wird/wurde u.a. gefördert von:

  • Hauptamt der Stadt Karlsruhe/Maßnahmen mit den Karlsruher Partnerstädten
  • Förderkreis Stadtjugendausschuss Karlsruhe e.V./Einzelfallförderung
  • Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch (drja)/Maßnahmen mit Krasnodar
  • Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW/OFAJ)/Maßnahmen mit Nancy und trilaterale Maßnahmen mit deutscher und französischer Beteiligung
  • Auswärtiges Amt der Bundesrepublik/Projektmittel „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland
  • Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH/Projektmittel der Förderlinie „weltwärts -Außerschulische Begegnungsprojekte im Kontext der Agenda 2030“
  • Programm Erasmus+ der Europäischen Union/Projektmittel JUGEND IN AKTION, Leitaktion 1 für Mobilitätsprojekte für junge Menschen und Fachkräfte der Jugendarbeit

 

Kontakt

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Schwerpunkt:
Jugendkultur, Sonstiges, Internationale Zusammenarbeit

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