Internationales

Der stja hat die Bedeutung, die Aufgaben und Chancen des internationalen Austauschs für die Kinder- und Jugendarbeit bereits in den 1970er Jahren erkannt. Seit dieser Zeit führt der stja regelmäßig Jugendbegegnungen, Studienfahrten, Projekte und Maßnahmen des Fachkräfteaustauschs durch. Wie überall in der Jugendarbeit, ist auch die internationale Arbeit im stetigen Wandel begriffen und erfindet sich immer wieder neu.

Projekte, Jugend- und Fachkräfteaustausch beim stja

Der stja hat eine lange Tradition im internationalen Jugendaustausch. Als Partner der Maßnahmen fand man meist die Jugend- und Stadtverwaltungen der Karlsruher Partnerstädte, Jugendorganisationen und zum Teil auch Universitäten.

Austausch seit den 1960er Jahren

Bereits aus den 1960er Jahren existieren noch einzelne Presseberichte von  – meist bilateralen – Jugendbegegnungen oder Delegationsbesuchen in bzw. aus den Partnerstädten Nancy und Nottingham.

Mit der sozialliberalen Ausrichtung der Bundespolitik in den 1970er Jahren bekam auch die internationale Arbeit des stja einen neuen Schwung: die Aussöhnung mit Osteuropa stand ganz oben auf der Agenda und der stja bewarb sich 1978/79 erfolgreich als Partner im ersten Austauschprogramm zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion. Ein Engagement, das in den Folgejahren zu einer Freundschaft mit den Jugendorganisationen („Komsomol“) der Stadt Krasnodar führte und mehr als 10 Jahre später schließlich auch den Grundstein für die offizielle Städtepartnerschaft zwischen Karlsruhe und Krasnodar legte. Wie bei den Kontakten zu der Jugend Krasnodars entwickelten sich auch zu anderen Karlsruher Partnerstädten ganz eigenständige, spezielle Beziehungen mit sehr unterschiedlichen Projekten und Beteiligten.

Grundsätze des stja zum internationalen Austausch

Diese Projekte waren und sind bis heute immer orientiert an den gemeinsamen – damit Verbindung schaffenden – Interessen und aktuellen Themen der beteiligten Jugendlichen und ausgerichtet an u.a. diesen übergeordneten Zielen der Kinder- und Jugendarbeit:

  • Partizipation der Jugendlichen in der Gestaltung der Maßnahmen möglichst von Beginn an
  • Abbau von Stereotypen und Vorurteilen durch die persönliche Begegnung
  • Antirassistische Demokratieerziehung durch Auseinandersetzung mit Fremdheitserfahrungen
  • Förderung der Eigeninitiative unter Berücksichtigung von individuellen Stärken, d.h. eigene Ideen und Initiativen fördern und ressourcenorientiert an den Stärken ansetzen.

Neue Formate entstehen

Durch die entstandenen Kontakte und das gemeinsame Arbeiten ergeben sich immer wieder neue, überraschende Perspektiven für zukünftige Projekte und Formate. So entwickelte der stja aus diesen bilateral ausgerichteten Maßnahmen das aktuelle Format der „YouConf“: gestartet als YouConf2015 im Jahr des Stadtgeburtstag „KA300“ als multilaterale Jugendbegegnung, zu der etwa 50 Jugendliche aus allen Partnerstädten eingeladen wurden, hat die YouConf im Jahr 2018 das neu entstandene Partnerschaftsdreieck Krasnodar-Karlsruhe-Nancy zum Anlass genommen, um mit der trilateralen YouConf2018 „LEBENSGEFÜHLE 1918-1968-2018 TASTE OF LIFE“ Erinnerungs- und Friedensarbeit mit Blick auf die „Bedeutung der Menschen- und Freiheitsrechte heute“ für die Jugendlichen zu machen. Das nächste trilaterale „Kapitel“ des Formats YouConf ist mit der YouConf2020, zu der die Jugend Krasnodars einladen wird, bereits in Planung. Die Arbeitsthemen, die sich die Jugendlichen gewählt haben, kommen dabei aus den Bereichen „Nachhaltigkeit/Klimaschutz“, „Gesundes Leben“ und „Kommunale Jugendbeteiligung“.

Fachkräfteaustausch im Fokus

Als weiterer Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit des stja wurde der Austausch zwischen Fachkräften aus der Jugendarbeit etabliert und ausgebaut. Mit diesen Maßnahmen kann einerseits die personelle Basis für zukünftige Projekte breiter angelegt werden, andererseits bietet die fachliche Diskussion und das Kennenlernen anderer Arbeitsbedingungen, Methoden und Ziele auch die Chance für die Reflexion der eigenen Arbeit. Ein weiterer Gewinn ergibt sich daraus, gleichartige Herausforderungen und Themenstellungen in der Kinder- und Jugendarbeit der verschiedenen Länder zu erkennen und von den Erfahrungen und Erfolgen der anderen zu lernen.

Vom Oberrhein bis Mittelamerika

Diese inzwischen etablierte Zusammenarbeit mit Organisationen aus den Partnerstädten wird ergänzt:

  • durch die Einbindung des stja in das grenzüberschreitende Jugendnetzwerk PAMINA (Südpfalz/Nordelsass/Mittelbaden) und den Expertenausschuss der Oberrheinkonferenz (D/CH/F)
  • durch einzelne Projekte, wie z.B. den Zirkusaustausch mit Nicaragua, den der Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni 2018 begonnen hat.

Förderung macht vieles möglich

Die internationale Arbeit des stja wird/wurde u.a. gefördert von:

  • Hauptamt der Stadt Karlsruhe/Maßnahmen mit den Karlsruher Partnerstädten
  • Förderkreis Stadtjugendausschuss Karlsruhe e.V./Einzelfallförderung
  • Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch (drja)/Maßnahmen mit Krasnodar
  • Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW/OFAJ)/Maßnahmen mit Nancy und trilaterale Maßnahmen mit deutscher und französischer Beteiligung
  • Auswärtiges Amt der Bundesrepublik/Projektmittel „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland
  • Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH/Projektmittel der Förderlinie „weltwärts -Außerschulische Begegnungsprojekte im Kontext der Agenda 2030“
  • Programm Erasmus+ der Europäischen Union/Projektmittel JUGEND IN AKTION, Leitaktion 1 für Mobilitätsprojekte für junge Menschen und Fachkräfte der Jugendarbeit

 

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Schwerpunkt:
Jugendkultur, Sonstiges, Internationale Zusammenarbeit

Grenzüberschreitende Vernetzung durch den Eurodistrikt PAMINA: einem deutsch-französischer Zweckverband, der die Südpfalz, Baden und das Elsass umfasst.

Im Kontext der Offenen Kinder- und Jugendarbeit entstanden das PAMINA-Jugendnetzwerk und der Expertenausschuss, welche das Ziel verfolgen, die interkulturellen Begegnungen von Jugendlichen in der Region zu intensivieren.

Das Jugendnetzwerk sowie der Expertenausschuss sind freiwillige Zusammenschlüsse von ca. 25 pädagogischen Fachkräften aus Baden, Elsass und der Pfalz, die vier bis sechs Mal im Jahr zusammenkommen. Das Jugendnetzwerk möchte die Vernetzung der pädagogischen Fachkräfte untereinander fördern und stärkt Projekte für deutsche und französische Jugendliche. Die Treffen werden vom Eurodistrikt PAMINA koordiniert und stehen allen Interessierten der Jugendarbeit offen.

Der Expertenausschuss bietet zusätzlich in unterschiedlichen Seminaren Fortbildungsmöglichkeiten für alle Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit.

 

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Schwerpunkt:
Betreuung, Bildung, Ferien, Kinder-/Jugendhäuser, Kreativität, Medien, Musik, Natur, Reisen, Spielplatz, Theater, Werkstätten, Jugendkultur

Projekt Karlsruhe 2.0 – Relaunch Of A City

Im Rahmen der internationalen Jugendkonferenz „YouConf2015“ wurden 46 Jugendliche aus Karlsruhe und seinen Partnerstädten Nancy, Nottingham, Krasnodar, Temeswar und Halle eingeladen, ihre ideale Stadt zu bauen.

 

Karlsruhe feierte 2015 seinen 300. Geburtstag. Das ist jung für eine Stadt. Aber seit der Gründung hat sich dennoch viel verändert. Die Gesellschaft, die Lebensbedingungen und damit die Anforderungen an das Stadtbild.

Das Projekt Karlsruhe 2.0 – Relauch Of A City stellte die Interessen von Jugendlichen in den Fokus und gab ihnen die Möglichkeit, ihre persönlichen Anforderungen, Wünsche, Visionen und Bedürfnisse an eine Stadt zu formulieren.

Die YouConf2015 war ein prozessorientiertes Experiment und kein geschlossenes Konzept. Sie lebte durch die Impulse aller Beteiligten und Partner*innen und verdeutlichte, was den Jugendlichen aus den unterschiedlichen Städten und Ländern aufgrund ihrer Sozialisation und kulturellen Prägung wichtig ist. Damit trug das Projekt zum gegenseitigen Verständnis bei.

Auf der Arbeitsebene gab es neben sachlich-inhaltlichen Impulsen kreative Workshops, in denen es um Theater, Graffiti, Musik, Upcycling, Stop-Motion-Film bzw. mit Design Thinking ging, die einen strukturierten Entwicklungsprozess begleiteten.

Bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen zu KA300 präsentierten Karlsruher Jugendliche die YouConf2015-Ergebnisse. Auch in den Partnerstädten gab es Vorstellungen zu den Ergebnissen der YouConf2015.

Konkrete Ideen für zukünftige Projekte ergaben sich im Rahmen der Jugendkonferenz mit Nancy und Krasnodar, mit denen ein internationaler Jugendgipfel geplant wird, an dem ggf. auch Jugendliche aus Lublin, Polen beteiligt werden soll. Weitere EU-Projektideen sind mit Jugendlichen aus Timisoara und Nottingham angedacht.

 

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Schwerpunkt:
Sonstiges, Internationale Zusammenarbeit

Freundschaft, Partnerschaft und Austausch

Noch zu Zeiten des Kalten Krieges und vor der offiziellen Städtepartnerschaft reichte sich die Jugend in Karlsruhe und Krasnodar 1979 bei einem von der Bundesregierung geförderten Jugendaustausch die Hand.

Sicherlich trugen die guten Beziehungen zwischen dem stja und den Jugendorganisationen dazu bei, dass beide Städte 1992 eine Städtepartnerschaft eingingen, die sich bis heute sehr lebendig und freundschaftlich gestaltet.

Im Jugendbereich erreichten 2011 die Beziehungen mit einem Fachkräfteaustausch zu Fragen in der Jugendarbeit eine neue Qualität. Seither gab es zahlreiche Fachtreffen, in denen Mitarbeitende in der Jugendarbeit aus beiden Städten ihr Wissen teilen und ihre Arbeit gegenseitig beflügeln. Viele Jugendaustauschprojekte konnten durchgeführt werden und es entstanden neue Freundschaften, wie die zwischen dem Kinderzirkus mix in Krasnodar und dem Kinderzirkus Maccaroni in Karlsruhe.

Ein Höhepunkt der bisherigen Zusammenarbeit war die YouConf2015, die in den Augen aller Beteiligten ein Gemeinschaftserlebnis der besonderen Art darstellte.

 

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